Direkt nach der »Studentenbude« schauen wir uns eine weitere Wohnung an. Auch diese liegt sehr zentral, zwar nicht mehr in Innenstadtnähe, aber ebenfalls sehr verkehrsgünstig. Auch diese Wohnung wird als ruhig bezeichnet. Wir kennen den Stadtteil recht gut und wissen schon von Google Maps, wo die Wohnung liegt. Wir wissen auch, dass es dort garantiert nicht ruhig sein kann. Trotzdem gehen wir mal hin.
Die Maklerin keucht mit uns in den vierten Stock hinauf. Mir ist eigentlich da schon klar, dass das nix wird – so weit oben ohne Aufzug mag ich mit einem Kleinkind nicht wohnen. Egal, erst mal die Wohnung anschauen. Die entpuppt sich dann als überraschend angenehm. Es ist die erste leerstehende Wohnung, die wir anschauen können. Und: sie ist frisch renoviert. Das hinterlässt natürlich gleich einen ganz anderen Eindruck.
Die Zimmer sind ausreichend groß, es gibt sogar zwei Balkone – mit wenig hübscher Aussicht, weil man nur auf Hinterhöfe blickt, aber dennoch. Die Küche ist ansprechend, das Badezimmer mal groß genug, dass man sich darin umdrehen kann. Die Wohnung hat allerdings nur 3,5 Zimmer, dafür angeblich 100qm. Wir schauen sie nur deshalb an, weil die Maklerin am Telefon meinte, sie verschicke Grundrisse eigentlich erst nach einer Besichtigung und dass man durchaus zwei Zimmer aus dem Wohnzimmer machen könnte. Das ginge vermutlich schon, stellen wir bei der Besichtigung fest, ganz ideal wäre es aber nicht.
Was allerdings schwerer wiegt: zwei der drei Zimmer liegen zur Straße hin, nur eines nach hinten hinaus. Das hieße: das Kinderzimmer oder unser Schlafzimmer müssten vorne liegen. Und diese Straße IST laut, auch wenn die Maklerin - wie schon alle anderen Makler vor ihr, wenn es um »laut« oder nicht »laut« ging – die Vorzüge der Schüco-Fenster betont. Es handelt sich um eine sehr stark befahrene Straße, was bedeuten würde, dass man im Sommer kaum ein Fenster öffnen könnte. Selbst wenn man im vierten Stock wohnt.
Was wir nicht wollen, weswegen wir diese Wohnung ziemlich rasch absagen. Dafür hatte sie keine offensichtlichen Mängel und wäre für Kinderlose ziemlich schön. Sie hätte 180.000 Euro gekostet – und zu machen wäre nichts gewesen. Sogar die Küche war schon drin.
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